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Emilia Brumm

Emilia Brumm unter ihrem Mantel

Name Emilia Brumm
Spieler Annelie
Geburtstag 05.08.1855
Geburtsort Erlangen
Statur zierlich
Familie Friederike Brumm
Theodor Brumm
Wohnort Erlangen
Beruf Kräuterfrau
Religion protestantisch
Affliationen Custodire Popolum
Titel
Abenteuer Zwischen zwei Welten

Biographie

Emilia Brumm ist die älteste lebende Tochter aus der zweiten Generation der Familie Brumm, die sich in Erlangen sesshaft gemacht hatte. Ihr Vater August kommt aus einer Tradition von Wanderheilern und ließ sich in Erlangen nieder, kurz nachdem er dort auf Emilias Mutter Friederike traf. Friederike kam aus einem ländlichen Elternhaus, welches mit vielen Kindern gesegnet war. Damals war es nicht unüblich, dass Kinder aus einem solchen kinderreichen Haushalt als Mägde und Knechte bei anderen Familien angestellt waren. So erging es auch Friederike, welche im Alter von 13 Jahren in die Familie Kropfgans aufgenommen wurde. Im Besitz von Erlangens Hofapotheke zum schwarzen Mohren, waren die Kropfgans eine angesehene Familie und auch Friederike wurde gut behandelt. Sie durfte oft in der Apotheke aushelfen und war schon bald eingebunden in den Familienbetrieb. Friederike war 22 Jahre alt, als der 26-jährige August nach Erlangen kam. Er wurde als bekannter Wanderheiler nach Erlangen gerufen, weil die Frau des Landrates von Erlangen-Höchstadt schwer an einer Pocken-Infektion erkrankt war. Da diese Infektion als hochansteckend galt, mieden die Menschen die Nähe zu solchen Erkrankten. August wurde jedoch versichert, dass er bei seiner Ankunft die Unterstützung von kundigem Fachpersonal der Hofapotheke gestellt bekäme. Zu seiner Überraschung schickten sie ihm eine junge Magd anstatt eines erfahrenen Apothekers. Sie stellte sich ihm als "Rieke" vor und setzte, ohne sein Erstaunen zu bemerken, einen Arzneikoffer mit dem markanten Mohrenkopfsymbol neben die Haustüre des Landrates ab und klopfte mit drei kräftigen Schlägen an den Türknauf. Es vergingen vier Monate, in denen Rieke und August Sie erprobten unzählige Salben, Tinkturen und Tränke, einschließlich Naturheilmittel - alles, was sie in der Apotheke und in der Umgebung von Erlangen finden konnten. Manchmal schien eine Besserung einzutreten, doch dann verschlechterte sich der Zustand der Landratsgattin erneut. Als Wanderheiler brachte August ein tiefes Wissen über übersinnliche Heilmethoden aus einer alten Zeit und seinen eigenen Erfahrungen mit, welches er zunächst zu verbergen gesuchte. Unbeirrt und entschlossen wich Rieke nicht von der Seite der Patientin. Schließlich beschloss August, Rieke in das Geheimnis einzuweihen, und überzeugte sie davon, unkonventionellere Heilmethoden zu erkunden. Nach gründlichen Untersuchungen stießen sie auf eine unheilvolle Aktivität, die dem Körper über die Pocken die Lebensenergie entzog. Letztendlich gelang es den beiden, ein magisches Heilmittel zu entwickeln, das nicht nur diese finstere Energie im Immunsystem bekämpfte, sondern auch eine Salbe, die die Pocken zum Versiegen brachte. Nun, da die Tat vollbracht war, sollte August sich wieder auf den Weg machen und seine Arbeit als Wanderheiler fortsetzen. Er war in einer Gaststube im Wald vor Forchheim angekommen, als ihn selbst eine Krankheit heimzusuchen schien. Zum Glück waren es keine Pocken, nein – er wusste selbst nicht genau, was ihn umtrieb. Er fühlte sich sehr unwohl, seitdem er Erlangen verlassen hatte. Da er Rieke im Laufe der Zeit als sachkundige Pharmazeutin kennengelernt hatte, glaubte er, sie könne ihm helfen, und schickte einen Boten, der sie zu ihm bringen sollte. Angekommen in der Gaststube, traf Rieke aber keinen kranken August an. Der Schmerz hatte sich plötzlich in Luft aufgelöst, als sie das Fremdenzimmer betrat. Doch weder August noch Rieke verschwendeten einen Gedanken daran, warum sie dorthin gekommen war. An jenem Tag kehrten die beiden nach Erlangen zurück und wichen nur ungern von der Seite des anderen. Schon bald ließen sie sich vermählen und kauften ein kleines Haus in der Nähe von Wald und Wiese. Ein Pharmaziestudium für August konnten sie sich zu der Zeit nicht leisten, aber sie eröffneten ein Geschäft für Naturheilmittel. Wegen ihrer erstaunlichen Wirkung kam immer genug Kundschaft. Emilia erblickte am 05.08.1855 das Licht der Welt. Ihr kleiner Bruder Theodor wurde am 07.05.1857 geboren. Von klein auf wurden die Kinder der Familie Brumm mit dem familiären Wissen über Heilmittel und Kräuter betraut und fanden schnell Begeisterung für das Fachgebiet. August und Rieke legten einen Großteil ihrer Ersparnisse zurück, damit Theodor später an der Friedrich-Alexander-Universität ein Pharmaziestudium aufnehmen konnte. Er sollte neues Wissen ins Haus bringen und der Familie einmal die Möglichkeit geben, eine eigene Apotheke zu führen. Auch Emilia gefiel die Idee, aber sie konnte sich nicht damit anfreunden, dass sie auf den Erfolg ihres kleinen Bruders angewiesen sein sollte. Als sie 16 Jahre alt war, zog es sie hinaus in die Wälder, sie begab sich auf Wanderschaft. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass ihr eigener Vater aus einer

Wanderheiler-Familie stammte und ihren Drang wohl verstanden hätte. Vielmehr, er hätte seine Erfahrungen mit ihr teilen und sie auf die Gefahren der Außenwelt hinweisen können. Sie hinterließ eine Botschaft, bevor sie sich aus dem Haus schlich. Über mehrere Jahre hinweg lernte Emilia, sich in den Wäldern zurechtzufinden, Trinkwasser zu finden und aufzubereiten sowie Fallen zu bauen, um kleine Tiere zu fangen. Sie studierte die Heilpflanzen und wanderte von Dorf zu Dorf, um Kranken zu helfen. Hin und wieder bekam sie etwas Kleingeld, mit dem sie sich neue Ausrüstung kaufen konnte, darunter eine Kräutertasche mit Salben und Tinkturen sowie Seile und Netze für bessere Fallen. Doch in den Wäldern wartete aber nicht nur ein Leben im Einklang der Natur. Das Flüstern der Waldgeister in den Bäumen begrüßte sie auf mystischen Lichtungen, während in den Schatten der Hänge dunkle Mächte lauerten, die gelegentlich eine tierähnliche Gestalt annahmen. Schon bald lernte sie, die Warnsignale der Natur zu erkennen, wie etwa das Krächzen einer Krähe, die sie zu beschützen schien. Zur gleichen Zeit entstanden Gerüchte über ihre wundersamen Heilkräfte und ihre Lebensart in der Natur. Einige studierte Ärzte und Apotheker fühlten sich von der Wanderheilerin bedroht, weil sie deren wissenschaftliche Methodiken in den Schatten stellte. In einer geheimen Sitzung machten die Gelehrten die Stadträte ihrer Heimatgemeinden auf die Ungehörigkeit der jungen Emilia aufmerksam. Die Männer waren sich einig: Die junge Dame gehörte zu ihrer Familie nach Erlangen und sollte dorthin zurückgebracht werden. Es begannen geheime Verfolgungen – Emilia wurde etwa ein Dutzend Mal gefangen, entwischte den Verfolgern aber immer wieder. Zunächst brachte sie die Verfolger mit ihrer bezaubernden Art dazu, von ihrem Vorhaben abzulassen. Doch in einzelnen Fällen konnte ihr dies auch zum Verhängnis werden und die Verfolger wurden gar aufdringlicher. Sie besaß bereits ein kleines scharfes Messer, um Tiere zu zerlegen und Kräuter zu hacken. Dieses trug sie fortan immer griffbereit bei sich, um sich auch gegen Angreifer wehren zu können. Bald ließ sie einen Dolch mit mystischen Symbolen schmieden und tränkte ihn in einem magischen Trank aus reinem Quellwasser, den Blüten der Wasserlilie und dem Saft der Bella- Donna-Kirsche. Aber das reichte nicht aus - der Dolch war zwar eine gute Verteidigung gegen Angriffe aus der Nähe, aber Emilia brauchte auch eine Möglichkeit, sich gegen Angriffe aus der Ferne zu schützen oder diesen zuvorzukommen. Sie besorgte sich Wurfmesser und entdeckte, dass sich vor allem die silbernen Messer hervorragend gegen die dunklen Wesen aus der Ferne einsetzen ließen. Zudem lernte sie, sich sehr flink fortzubewegen und sich zu verstecken, sobald sie Gefahr witterte. Ihre Fallen dienten von nun an auch zur Abwehr von Verfolgern. Um dennoch an gewisse Zutaten für ihre Werke zu kommen, wagte sich Emilia in die Städte und Dörfer. Sie fand immer wieder neue Schlupflöcher und geheime Zugänge, die ihr Wissen über städtische Bausysteme und damit ihren Sinn für Orientierung formten. Darüber hinaus legte sie sich einen Tarnumhang und leises Schuhwerk zu, um sowohl im Wald als auch in der Stadt noch unauffälliger fortzuschreiten.

Im Alter von 23 Jahren kehrte Emilia schließlich nach Erlangen zurück. Sie vermisste ihre Familie und sehnte sich nach ihrer Heimatstadt. Bei ihrer Ankunft wurde Emilia von ihrer Familie in die Arme geschlossen und wieder zu sich aufgenommen. Zunächst gab es ein paar wenige Protestaufrufe und sicherlich blieb noch der eine oder andere, der an seiner Missgunst festhielt. Die weite Bevölkerung, jedoch, begrüßte die Anwesenheit der jungen Heilerin. Auch im Jahre 1878 gab es viele kranke Menschen und noch nicht alle Heilmethoden waren wissenschaftlich erforscht. Emilia erhielt den Rückhalt von ihrem Vater und Bruder und durfte im elterlichen Laden Kräuter verkaufen. Theodor würde bald sein Studium beenden, und es gab bereits Pläne für eine familiäre Apotheke. Zwei Jahre später wurde ein Nürnberger Zeitungsjournalist auf Emilia aufmerksam, als sich herumsprach, dass sie eine neuartige Tinktur zur Behandlung von Ödemen an den Gelenken entwickelt hatte. Er wollte unbedingt mit ihr sprechen und vereinbarte ein Treffen. Sie verriet ihm zwar nicht die geheime Rezeptur, aber schilderte ihm, wie es dazu kam, dass sie über so besondere Kenntnisse verfügte - dass sie einige Jahre in der Wildnis verbracht hatte und als Wanderheilerin von Dorf zu Dorf gereist ist. Bald wurde ein Bericht über Emilias Erfindung und ihre Geschichte veröffentlicht, der sich in den mittelfränkischen Lokalzeitungen verbreitete und auch den Mitgliedern der Custodire Popolum in die Hände fiel. Auch jene hatten bereits von einer ominösen Wanderheilerin gehört, kannten aber bislang weder ihren Namen noch ihr Gesicht. Kurzerhand schickten sie zwei Agenten, um Emilia auf ihre Eignung für den Geheimbund zu prüfen. Als diese in Erlangen eintrafen, dauerte es nicht lange, bis Emilia ihnen auf die Schliche kam. Sie ließ sich zunächst nichts anmerken, verschwand dann aber flink in die nächste Gasse. Als die Verfolger es ihr gleichtaten, stolperten sie über ein aufgespanntes Seil und sahen die Stiefel der jungen Frau vor ihren Nasen. Seit diesem Tag ist Emilia Mitglied des Geheimbundes Custodire Populum.


Inventar und Begleiter

  • Tarnumhang & leises Schuhwerk
  • Kräutertasche, Salben & Tinkturen
  • Schnur & Netz
  • Kleines aber sehr scharfes Messer
  • Betrunken mit Tränken

Fähigkeiten

Charakterbogen